Ebikon, Buchrain, Dierikon und Root: Hochwasserschutz und Revitalisierung Ron

Ausgangslage

Die Ron bildet den Seeauslauf des Rotsees und fliesst durch das Rontal (Gemeinden Buchrain, Ebikon, Dierikon und Root), bevor sie in die Reuss mündet. Hochwasser haben insbesondere in der Gemeinde Root immer wieder zu Überflutungen geführt. Bei den Hochwassern in den Jahren 2005 und 2007 kam es zu grösseren Schäden.

Die Gefahrenkarte zeigt, dass bereits bei einem alle 30 Jahre auftretenden Hochwasser im ganzen Siedlungsgebiet der Gemeinde Root mittlere bis starke Intensitäten auftreten. Im Siedlungsgebiet von Root liegt daher ein Schutzdefizit vor.
Ausserhalb der Siedlungsgebiete treten ebenfalls bereits bei einem alle 30 Jahre auftretenden Hochwasser Überflutungen mit schwachen bis mittleren Intensitäten auf. Allerdings stellt dies kein Hochwasserschutzdefizit dar, da es sich um Landwirtschaftsland mit kleinerem Schutzziel handelt. Für die vereinzelt betroffenen Gebäude sind individuelle Objektschutzmassnahmen ausreichend.

Die Ron ist im gesamten Projektperimeter hinsichtlich der Ökomorphologie als "stark beeinträchtigt" klassifiziert. Im Bereich des Ortsdurchganges Root sowie des Durchlasses unter dem Industriegleis besteht lediglich ein Betongerinne. Die Sohle ist weitgehend gleichförmig angelegt, die Breiten- und Tiefenvariabilität ist ungenügend. Die Böschungsfussverbauungen sind durchgehend künstlich, der Uferbewuchs weitgehend gewässerfremd und die Uferböschungen mehrheitlich hart verbaut und steil. Die Breite des Uferbereiches ist grösstenteils ungenügend. Es besteht daher ein grosses ökomorphologisches Defizit.

Ziele

Hochwasserschutz

Mit dem vorliegenden Projekt wird der Hochwasserschutz auf dem Abschnitt Brücke Neuhaltenring in Ebikon bis Mündung in die Reuss in Root so sichergestellt, dass ein nur alle 100 Jahre auftretendes starkes Hochwasser schadenfrei durch das Gerinne der Ron abgeleitet werden kann. Durch eine grosszügige Gerinneaufweitung kann der Ron genügend Raum zur Verfügung gestellt werden, sodass auf zusätzliche Dämme und Mauern weitestgehend verzichtet werden kann. Wegen der Bachverbreiterungen sind mehrere Brücken zu erneuern.

Ökologie

Ökologisch stellt das Projekt eine wesentliche Aufwertung gegenüber dem heutigen Zustand dar. Das Gewässerprofil wird verbreitert, wodurch eine vielfältige Gewässergestaltung mit einem variablen Niederwassergerinne, Flachuferbereichen, flachen Böschungen und lockerer Uferbestockung umgesetzt werden kann. Damit können sowohl gesetzliche Vorschriften erfüllt als auch wichtige Schutzziele für die Gewässerlebewesen berücksichtigt werden. Die Ron erhält Raum für ihre Funktion als wichtige ökologische Vernetzungsachse zurück.

Naherholung

Zur Verbesserung der Naherholungsfunktion der Ron sind neue Gewässerunterhaltswege vorgesehen, welche nicht nur eine Längs-, sondern auch Querverbindungen sicherstellen. Mehrere Aufenthaltsbereiche am Gewässer und flache Böschungen machen die Ron zudem deutlich besser erlebbar.