Seeufer Stadt Sempach - Seewasserwerk bis Seeclub

Ausgangslage

Das Seeufer der Stadt Sempach von der Seeallee bis zur Vogelwarte ist ein äusserst beliebter Aufenthaltsort für Einheimische und Gäste. Das hohe Aufkommen von Besucherinnen und Besuchern führt zu Konflikten zwischen den Bedürfnissen des Naturschutzes und jenen der Erholungssuchenden. Hinzu kommt, dass aufgrund des Wellengangs entlang vom Seeufer immer wieder Schäden am Weg und den Sitzgelegenheiten entstehen. Nun plant der Kanton Luzern gemeinsam mit der Stadt Sempach, das Seeufer bei Sempach für Mensch und Natur aufzuwerten. Dazu soll der Abschnitt vom Seewasserwerk bis zum Seeclub betrachtet und neugestaltet werden. Die Ansprüche der Erholungssuchenden sollen mit jenen des Naturschutzes in Einklang gebracht werden – damit in Zukunft beides gebührend Platz hat. Die Lösungssuche findet in engem Einbezug mit der Sempacher Bevölkerung statt. 

Lebensräume mit unterschiedlichen Funktionen

Sempach Projektperimeter

Seeallee bis Seevogtey

Der Seeuferabschnitt zwischen Seeallee und Seevogtey zeichnet sich durch grosszügig gestaltete, von grossen Bäumen beschattete Grünflächen aus. Er dient in erster Linie der Erholung. Entsprechende Infrastrukturen wie Grillstellen oder Spielplatz sind vorhanden.

In diesem Abschnitt steht primär die Erholungsfunktion im Vordergrund. So soll zum Beispiel unterhalb der Festhalle der Seezugang attraktiver und das Ufer naturnah gestaltet werden.

Seevogtey bis Vogelwarte

Der Abschnitt von der Seevogtey bis zur Vogelwarte liegt in einer Naturschutzzone und steht unter besonderem Schutz. Der Uferweg und das teilweise mit Blöcken befestigte Ufer entsprechen nicht den Anforderungen an eine natürliche Seeufergestaltung. Da sich der Weg und die Sitzgelegenheiten direkt am Ufer befinden, werden sie immer wieder unterspült respektive überschwemmt und nehmen Schaden.

In diesem Abschnitt haben Naturschutz und Ökologie Vorrang. Doch auch dieser Bereich soll für die Bevölkerung begehbar und erlebbar bleiben.

Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung

Der Kanton Luzern und die Stadt Sempach beziehen bei der Planung des Seeuferabschnitts die Bevölkerung der Stadt Sempach ein. Ziel ist, gemeinsam ein ausgewogenes und bewilligungsfähiges Projekt zu erarbeiten, das sowohl die Interessen des Natur- und Landschaftsschutzes als auch die Bedürfnisse der Bevölkerung berücksichtigt. 

Die Sempacherinnen und Sempacher haben verschiedene Möglichkeiten, um sich im Planungsprozess einzubringen:

Begleitgruppe aus der Bevölkerung

Eine Begleitgruppe von Vertreterinnen und Vertretern aus der breiten Öffentlichkeit reflektiert die Arbeit des Planungsteams. Sie gibt den Planenden erste Input aus Sicht der Nutzerinnen und Nutzer des Seeufers und liefert damit ein Stimmungsbild zu Machbarkeit und Tauglichkeit der Vorschläge. Das Planungsteam verarbeitet diese Inputs zusammen mit jenen aus der Fachbegleitung vor der Präsentation und Diskussion in der breiten Öffentlichkeit.

Der Stadtrat Sempach hat Ende März 2025 aus 34 Bewerbungen in einem mehrstufigen Verfahren 13 Sempacherinnen und Sempacher als Mitglieder der Begleitgruppe gewählt. Dabei wurde auf eine möglichst gute Durchmischung bezüglich Alter, Geschlecht, Quartier, Bezug zum Seeufer und seine Nutzung geachtet. So ist sichergestellt, dass die unterschiedlichen Interessen der Bevölkerung abgebildet sind.

Öffentliche Workshops

An zwei öffentlichen Workshops ist die Sempacher Bevölkerung eingeladen, sich einzubringen und die erarbeiteten Lösungsansätze zu kommentieren.

Workshop I: 10. Juni 2025

Am ersten öffentlichen Workshop wurden die Grundlagen präsentiert und das so genannte Zielbild diskutiert: Was ist wichtig für die Gestaltung des künftigen Seeufers? Was macht es besonders für Mensch und Natur? Was soll in Zukunft anders funktionieren als heute? Zusammen mit den Hinweisen aus der Bevölkerung dient das Zielbild als Auftrag ans Planerteam.

Mehr zu den Grundlagen, zum Zielbild und zu den Hinweisen aus der Bevölkerung


Workshop II: 11. März 2026

Am zweiten öffentlichen Workshop werden Lösungsvarianten für die Neugestaltung des Seeufers präsentiert und erneut Hinweise aus der Bevölkerung eingeholt. Auf dieser Basis wird der bevorzugte Lösungsansatz gewählt und ausgearbeitet.

Fachbegleitung

Ein sechsköpfiges Gremium von Fachpersonen aus Wasserbau, Ökologie und Landschaftsarchitektur sowie aus der Stadtverwaltung Sempach begleitet die Arbeit des Planungsteams parallel zur Begleitgruppe Bevölkerung. Ihre Aufgabe ist, aus fachlicher Sicht eine möglichst grosse Vielfalt bei der Ideensuche sicherzustellen und zugleich die Bewilligungsfähigkeit der Lösungsansätze im Auge zu behalten.

Vorgehen

Die Erarbeitung des Lösungsansatzes für den ganzen Seeuferabschnitt erfolgt in drei Phasen:

Vorgehen Seeufer Sempach

Zeitplan

Frühjahr 2025 Erarbeitung der Projektgrundlagen inklusive Rahmenbedingungen und Zielbild zur künftigen Nutzung der unterschiedlichen Abschnitte
April 2025 Startsitzungen der Begleitgruppe Bevölkerung und der Fachbegleitung
10. Juni 2025 Erster öffentlicher Workshop mit der Sempacher Bevölkerung: Kommentieren und Ergänzen des Zielbilds 
Sommer 2025 – Winter 2026 Ausarbeitung von unterschiedlichen Lösungsvarianten durch das Planungsteam unter Einbezug der Begleitgremien
11. März 2026 Zweiter öffentlicher Workshop mit der Sempacher Bevölkerung: Kommentieren der Lösungsvarianten
Frühling – Ende 2026 Ausarbeitung des bevorzugten Lösungsansatzes unter Einbezug der verschiedenen Begleitgremien (Vorprojekt)
Anfang 2027 Öffentliche Information zum gewählten Lösungsansatz (Vorprojekt)
2027 Ausarbeitung des Bauprojekts
2028 Bewilligungsverfahren
2029 frühester Termin für die Umsetzung

Workshops

Der erste öffentliche Workshop fand am Dienstag, 10. Juni 2025 statt: