«In Kriens muss man niemandem erklären, dass Hochwasser ein Thema ist». So beschreibt ein Projektleiter der Abteilung Naturgefahren die besondere Situation von Kriens. Die Stadt liegt zwischen Pilatus, Sonnenberg und Schattenberg und ein dichtes Bach-Netz prägt die ganze Landschaft. Die berüchtigten Pilatus-Gewitter fallen auch für Schweizer Verhältnisse zum Teil ungewöhnlich heftig aus.
Bauliche Schutzmassnahmen
Bis weit ins 20. Jahrhundert wurde der Krienbach vom Gewerbe intensiv genutzt und war eine Art Lebensader für Kriens und die Stadt Luzern. Flur- und Hausnamen entlang der Obernauerstrasse, wie Sägeschmitte, Hammerschmitte, Feldmühli, Pulvermühleweg, usw. zeugen davon.
Wie in dieser Zeit üblich, wurden auch in Kriens private und industrielle Abfälle mit Hilfe der Bäche entsorgt. Dies führte nicht nur zu Gestank, sondern begünstigte auch die Ausbreitung von Krankheiten. Aus diesem Grund wurde ab den 1910er-Jahren der Krienbach streckenweise überdeckt. Vielerorts wurde er – wie andere Bäche auch – mit einem aus heutiger Sicht zu knappen Abflussprofil versehen, sodass das Wasser bei starken Niederschlägen nicht vollständig abgeführt werden konnte und über die Ufer trat.
Um das Hochwasserproblem zu lösen und das saubere Bachwasser vom Schmutzwasser zu trennen, wurde von 1991 bis 1994 der «neue» Krienbachkanal erstellt. Dieser führt seither von der Busschleife via Amlehn und Eichhof durch den Sonnenberg direkt in die Reuss. Der alte Krienbachkanal dient seither als Kanalisation. Er verläuft noch immer am ursprünglichen Wasserlauf entlang der Obergrundstrasse.