Der Kanton Luzern hat im Seetal umfangreiche planerische Abklärungen zur künftigen Ausgestaltung der Verkehrsinfrastruktur vorgenommen. Dazu gehörten unter anderem Zweckmässigkeitsbeurteilungen (ZMB) für Verkehrslösungen in den Gemeinden Hochdorf und Eschenbach (inkl. Knoten Oberhofen, Inwil). Auch für die Ortsdurchfahrt Ballwil wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Sowohl in Eschenbach als auch in Hochdorf lag in der ZMB jeweils die Variante «Null+/öV» auf dem ersten Rang, gefolgt von Umfahrungslösungen. Die Null+/öV-Varianten beinhalten eine Verbesserung der Situation auf dem bestehenden Strassennetz und eine Stärkung des öffentlichen Verkehrs.
Ein Synthesebericht fasst die Ergebnisse zusammen und kommt zum Schluss, dass die ermittelten Varianten auch im Zusammenspiel miteinander funktionieren. Zur Vertiefung der Ergebnisse soll nun ein regionales Gesamtmobilitätskonzept unter Federführung des regionalen Entwicklungsträgers (RET) Idee Seetal erarbeitet werden. Parallel treibt der Kanton Luzern Massnahmen zur kurz- und mittelfristigen Verbesserung der Verkehrssituation voran, wie zum Beispiel der Neubau des Kreisels Dorfstrasse in Ballwil oder die Verbesserung des Busangebots.
Abschlussbericht Planungssynthese Seetal
Planungssynthese ermöglicht Gesamtbetrachtung
Die Synthese zeigt anhand verschiedener Szenarien die Gesamtwirkungen im oberen Seetal auf, die sich aus dem Zusammenspiel der ZMB-Resultate für Hochdorf und Eschenbach einschliesslich Knoten Oberhofen sowie der Variantenstudie Ballwil ergeben.
Wesentlich für die Umsetzung der Null+/öV-Varianten ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, insbesondere die Einführung eines Viertelstundentakts auf der Seetalbahn-Linie, wofür wiederum die Realisierung des Durchgangsbahnhofs Luzern erforderlich ist.
Sowohl die Null+/öV-Varianten als auch die bestrangierten Umfahrungsvarianten aus den ZMB werden bei der Erarbeitung des Programms Gesamtmobilität mitgenommen.
Regionales Gesamtmobilitätskonzept zur Vertiefung
Unter Einbezug aller bisherigen Planungen soll in einem Pilotprojekt ein regionales Gesamtmobilitätskonzept für das Seetal mit Ziel erarbeitet werden. Dies mit dem Ziel die Mobilität gesamtheitlich weiterzuentwickeln, also neben den Kantonsstrassen und der Bahnlinie auch die Gemeindestrassen und alle weiteren Mobilitätsarten einzubeziehen.
Federführend für diesen Prozess wird der RET Idee Seetal unter aktiver Mitwirkung der Gemeinden und des Kantons sein.
Kurz- und mittelfristige Massnahmen sollen Verkehrsfluss und Sicherheit verbessern
Der Handlungsdruck ist bereits heute spürbar und wird mit der erwarteten Siedlungsentwicklung noch zunehmen. Die Planungssynthese hat deshalb auch kurz- und mittelfristige Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation im Seetal geprüft.
Folgende Massnahmen und Projkete starten 2024 und werden durch die Dienststelle Verkehr und Infrastruktur sowie den Verkehrsverbund Luzern bearbeitet:
- Ortsdurchfahrt Ballwil mit Neubau des Kreisels Dorfstrasse für mehr Verkehrssicherheit
- Knoten Oberhofen in Inwil: Ausbau für mehr Leistung und öV-Bevorzugung zur besseren Steuerung des Verkehrs
- Konzept Verkehrsmanagement zur besseren Steuerung des Verkehrs
- Prüfung eines grösseren Busangebots im Seetal
- Vertiefungsstudie für Viertelstundentakt auf der Seetalbahn-Linie
- Aufbau Monitoring Siedlungs- und Mobilitätsentwicklung im Seetal