Verkehr und Infrastruktur

Beromünster: Hochwasserschutz an der Wyna

Ausgangslage

Um den Spitzenabfluss der Wyna während eines Starkregenereignis zu brechen, wurde in den Jahren 2002/2003 oberhalb der Gemeinde Beromünster ein Hochwasserrückhaltebecken gebaut. Unterdessen konnte dessen Wirkung bereits mehrere Male beobachtet werden. Vor dem Bau war der Flecken in Beromünster regelmässig von Hochwassern betroffen. Dank der Drosselung der Spitzenabflüsse beim Hochwasserrückhaltebecken sind im Bereich des Fleckens in Beromünster keine Ausuferungen aus dem Gerinne mehr zu erwarten.
Bereits bei der Planung des Hochwasserrückhaltebeckens wurde festgestellt, dass der bauliche Zustand des Gerinnes der Wyna im Bereich des Fleckens in Beromünster schlecht ist. Daher die Sanierung des Wynakanals im Ortsteil Flecken bereits damals ein Thema. Dank des Rückhaltebeckens kann auf einen massiven Ausbau des Abflussquerschnittes verzichtet werden. Mit den Sanierungsarbeiten kann ebenfalls das Längsgefälle angepasst und ökologisch wertvoller gestaltet werden.
Der Ortsteil Flecken mit seiner über 1000-jährigen Geschichte steht unter kantonalem Denkmalschutz. Die Instandsetzung des Wynakanals soll sich in diese Umgebung einfügen.

Ziele

Hochwasserschutz
Der Hochwasserschutz ist durch das Rückhaltebecken bereits mehrheitlich gewährleistet. Um das Abflussprofil dem aktuellen Stand der Hochwassersicherheitsanforderungen anzupassen, sind nur minime Querschnittsvergrösserungen notwendig. Die bestehenden Ufermauern sind in einem schlechten Zustand und müssen daher neu erstellt werden.   

Gewässerökologie
Durch das Ausbilden einer ausgeprägten Niederwasserrinne sowie eine einheitlichere Gestaltung des Längsgefälles soll die Längsvernetzung der Wyna wiederhergestellt werden. Das Gewässer soll zudem wieder fischgängig gemacht werden und einen naturnahen Lebensraum bieten.

Landschaft / Ortsbild
Der Wynakanal ist Teil des denkmalgeschützten Ortsteil Flecken in Beromünster. Die Sanierung hat dies gestalterisch zu berücksichtigen. Um die bestehende Substanz und Strukturen des bedeutenden Ortsbildes zu erhalten, sind Erhaltungsziele definiert worden und daraus wurde ein Gestaltungskonzept ausgearbeitet. Nicht nur die Gebäude, sondern auch verschiedene Gestaltungselemente im Aussenraum wie Mauern, Einfriedungen, Treppen, Beläge, Bäume etc. sollen mit besonderer Sorgfalt gestaltet werden. Im Gestaltungskonzept der Ortskernzone sind beispielsweise die Bäume an der Wyna festgehalten.

Massnahmen

Der Massnahmenperimeter reicht vom Ortsteil Flecken bis zur «Under Müli». Das Projekt besteht im Wesentlichen aus zwei Abschnitten:

  • Hochwasserschutz und Sanierung im Abschnitt Flecken
  • Revitalisierung unterhalb der Friedhofsmauer bis an den östlichen Siedlungsrand

Im Abschnitt Flecken werden die bestehenden Ufermauern rückgebaut und ein Kanal aus Stahlbeton ersetzt. Um aus aquatischer Sicht das Bestmöglichste aus dem Betonkanal herauszuholen, wird eine ca. 60 cm starke Kiesschicht als Bachsohle eingebaut.
Durch eine Abfolge mehrerer Schwellen mit eher niedrigen aber unterschiedlichen Absturzhöhen über die Breite des Kanals soll sich eine fischgängige Niederwasserrinne mit Vertiefungen ausbilden können. Auf den Kiesbänken neben der Niederwasserrinne soll einen gewissen Bewuchs an Kraut und Gräser aufkommen.

Unterhalb der Friedhofsmauer wird die in Fliessrichtung rechtsliegende Ufermauer ebenfalls rückgebaut und die Böschungen abgeflacht, begrünt und durch ingenieurbiologische Massnahmen stabilisiert. Dadurch erhält der Bach erheblich mehr Platz. Gleichzeitig können die verbleibenden Mauern auf der linken Seite angeschüttet werden. So kann sich mit der Zeit eine auf beiden Seite begrünte Niederwasserrinne etablieren. Die als ökologischer Ersatz für die geplante Ortsumfahrung vorgesehene Wiese neben dem Friedhof wird damit an den Lebensraum Gewässer angebunden. Im Unterstrom von Beromünster werden zudem einzelne Schwellen und Abstürze zurück- oder umgebaut, um die Längsvernetzung innerhalb der Wyna zwischen dem eigentlichen Hochwasserschutzprojekt bis an die Kantonsgrenze grossräumig zu verbessern.

Einschränkungen während der Bauarbeiten

Es ist mit erheblichen Lärmimmissionen und Mobilitätseinschränkungen rund um den Baustellenbereich zu rechnen. Temporäre Umleitungen werden vor Ort signalisiert. Der öffentliche Verkehr ist von den Einschränkungen nicht betroffen.

Im Rahmen der Bauarbeiten wird im Sommer 2024 auch der Wynadurchlass unter der Kantonsstrasse instand gestellt. Die Strasse ist währenddessen einspurig befahrbar. Die Verkehrseinschränkungen werden rechtzeitig kommuniziert.

Zeitplan

2021 Ausarbeitung Bauprojekt
2022 – 2023 Auflage, Projektbewilligung, Landerwerb
2. April 2024 – Frühling 2025 Realisierung

Kosten

Mit dem Beschluss des Rats vom 27. Juni 2023 wurde ein Sonderkredit von Fr. 7.15 Mio. Franken für das Projekt bewilligt. Die Kosten betragen nach Abzug der Beteiligung durch den Bund ca. 5.4 Mio. Franken.

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